Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam

In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre

Incom ist die Kommunikations-Plattform der Fachhochschule Potsdam mehr erfahren

Schifffahrt in Potsdam Redesign

„Fiktives Redesign für ein reelles Unternehmen: Die „Weisse Flotte Potsdam GmbH“

Aufgabe

„Fiktives Redesign für ein reelles Unternehmen: Die „Weisse Flotte Potsdam GmbH“ bietet eine Vielzahl an Rundfahrt-Formaten und das „Potsdamer Wassertaxi“ – die grafische Repräsentanz allerdings ist alles andere als flott. Kursaufgabe ist es, die Marken-Touchpoints dieses Unternehmens und seines Angebots zu katalogisieren, in Bezug zu den Verbrauchererwartungen zu systematisieren sowie das vorhandene Design kritisch zu analysieren und ein Neues zu entwickeln.“

Das Briefing ließ zunächst vermuten, dass es sich bei der Verbesserung der visuellen Kommunikation der Weißen Flotte in Potsdam vordergründig um eine gestalterische Aufgabe handelt. Allerdings zeigte der Kursverlauf, dass die wahre Hürde die Strukturierung des bestehenden Programm sein würde und wie diese dem Kunden optimal präsentiert werden kann.

Touchpointanalyse

DSC_0074.JPGDSC_0074.JPG

Zunächst nahmen wir eine Touchpointanalyse im Kurs vor, also die Untersuchung der Orte an denen die Zielgruppen mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Dabei haben wir vordergründig den Bahnhof in Potsdam untersucht, umliegende Bahnstationen, den Hafen und natürlich die Schiffe selbst. Während der Fahrt konnten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen, ob die Erwartungen, die sich unserem Fall auf die „Schlösserfahrt“ bezogen, erfüllt wurden bzw. an welchen Stellen das Nutzererlebnis gestört wurde.

Die Weiße Flotte hat den großen Vorteil das einzige Schifffahrtsunternehmen in Potsdam zu sein, allerdings schöpft das Unternehmen sein Potential nicht aus, die mediale Gestaltung grenzt sich nicht von der der Konkurrenz im Tourismussektor ab, ein Alleinstellungsmerkmal sollte entwickelt werden um das Angebot abzuheben und damit attraktiver für die Nutzer zu machen. Zusätzlich muss ein neues Konzept für die aktuelle Programmbroschüre entwickelt werden: die Informationen sind sehr schwer zu erfassen, der Fahrplan weist viele Redundanzen auf und die gesamte Leseerfahrung ist sehr anstrengend und abschreckend, da eine Vielzahl an Informationen auf engstem Raum im Layout untergebracht ist.

Reduktion der Präsentationselemente

visualisierung_Werbung-01.pngvisualisierung_Werbung-01.png

Um dem Kurs einen gestalterischen Einstieg zu geben, wurden verschiedene Aufgaben an die Teilnehmer verteilt. Ich sollte unterschiedliche Werbesituationen im Außenbereich reduziert visualisieren, sodass im Nachhinein für Präsentationszwecke die fertigen Medien in die entsprechenden Situationen eingepflegt werden können.

01 Konzept

slides2.jpgslides2.jpg

Die Schifffahrt in Potsdam muss sich gegen eine Vielzahl von Konkurrenten im Segment des Tagestourismus behaupten.

Dazu zählen neben den klassischen Hop-On und Off Bustouren auch Angebote wie Individualtouren, Kutschfahrten, Segwaytouren oder private Führungen.

Die Schifffahrt in Potsdam hat den großen Vorteil, dass einzige Schifffahrtsunternehmen in Potsdam zu sein, das Unternehmen muss sich aber in seiner Kommunikation dennoch von der Konkurrenz klar abgrenzen und ein Alleinstellungsmerkmal vermitteln, um für die Kundschaft attraktiv zu sein.

Mit der aktuellen Präsentation digital sowie analog behindert das Unternehmen seine eigenen Kommunikationsziele, da die Informationen schwer zu erfassen sind und die visuelle Gestaltung sich von der des Massentourismus nicht unterscheidet.

Daher das erklärte Ziel: Schifffahrt in Potsdam wird die exklusive und entspannte Art, Potsdam mit der gesamten Familie zu entdecken.

02 Zielgruppe

slides3.jpgslides3.jpg

03 Medienkonzept

slides4.jpgslides4.jpg

Um dem umfangreichen Programm mit seinen unterschiedlichen Angeboten gerecht zu werden, habe ich ein Medienkonzept entwickelt, welches bereits in seiner Darstellungsweise die einzelnen Anwendungsfälle berücksichtigt. Es orientiert sich dabei stark an den von mir definierten Zielgruppen. Spontane Tagestouristen haben beispielsweise eine hohe Affinität zu komprimierten Informationen zu den beliebtesten regelmäßigen Fahrten. Für diese wäre ein Faltplan die ideale Quelle, da dieser einfach Mehrsprachig angeboten werden kann und die Möglichkeit für eine ausklappbare rückseitige Seenkarte bietet, welche die Touristen als Andenken behalten können um ihren Freunden von ihrer Route zu berichten.

Desweiteren wird die Webpräsenz die größte Rolle in der Zukunft spielen, da hier die Nutzer schnellen und einfachen Zugriff und Buchungsoptionen für die einzelnen Touren erwarten. Je einfacher der Zugang wird und je besser die Angebote präsentiert werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Buchung.

Die Aufteilung der Medieninhalte im Einzelnen:

Faltplan 2–sprachig Linienfahrten Die Wannseerundfahrt Havelseenrundfahrt Die Potsdamtour Die Inselrundfahrt Fahrplan Seenkarte Rückseitig

Broschüre Gesamtprogramm Tagesfahrten & Ganztagesreisen Themenfahrten ohne Tagestouren Seekarte

Flyer Zeitcharter Veranstaltungsmanagement Boardgastronomie

Web v.a. für die jüngere Zielgruppe in Zukunft der wichtigste Kanal komplettes Angebot Imagevideo erstellen

mockup_fahrplan.jpgmockup_fahrplan.jpg

Beispiel Faltfahrplan

04 Logo

section-3.jpgsection-3.jpg

Fahne und Welle sind der Ausgangspunkt für die Gestaltung. Spannung innerhalb des Logos wird durch die Überlagerung der Wellen erzeugt, wie durch einen Schiffsbug, der das Wasser verdrängt. Erreicht wird das durch eine optische Täuschung in Form des Vexierbildes, bei dem das Auge Vorder– und Hintergrund nicht trennen kann.

Bildschirmfoto 2016-03-15 um 17.20.26.pngBildschirmfoto 2016-03-15 um 17.20.26.png
Bildschirmfoto 2016-03-15 um 17.20.20.pngBildschirmfoto 2016-03-15 um 17.20.20.png
Bildschirmfoto 2016-03-15 um 17.19.59.pngBildschirmfoto 2016-03-15 um 17.19.59.png
Bildschirmfoto 2016-03-15 um 17.19.50.pngBildschirmfoto 2016-03-15 um 17.19.50.png
Scan085.jpgScan085.jpg

Prozessskizzen zur Logoentwicklung

05 Farben

section-12.jpgsection-12.jpg

Die Farben sind vom tiefen Blau des Wassers inspiriert und sollen auf den Betrachter beruhigend und seriös wirken. Als starker komplementärer Kontrast hilft das Magenta um gezielt die Aufmerksamkeit zu lenken oder um warnend auszuzeichnen.

06 Typografie

section-4.jpgsection-4.jpg

Die Schriftfamilie Amaranth eignet sich aufgrund ihres wellen-artigen Schwungs und eigenwilligen Charakters gut für Überschriften für die Schifffahrt in Potsdam. Die Roboto Sans hingegen ist eine dynamische Groteskschrift, die sich mit ihrem klaren Erscheinungsbild gut für längere Texte und Tabellen eignet. Beide Schriften stehen auch als kostenfreie Webfonts zu Verfügung, für einen konsistenten Auftritt auch im Netz.

07 Bildwelt

slides.jpgslides.jpg

Ästhetik: warme Bilder mit hohem Gelbanteil, Menschen in Aktion, Gegenlicht, weite atmosphärische Hintergründe

08 Icon

section-5.jpgsection-5.jpg

Sehr reduzierte Icons mit Kontur zur Verdeutlichung von Sachverhalten innerhalb der Medien.

09 Webdesign

section-6.jpgsection-6.jpg

Der Webauftritt der Schifffahrt in Potsdam wird in Zukunft eine zentrale Rolle für die Recherche und die Tourenbuchung der Gäste spielen.

Technisch basiert das ganze auf einem Onepager, der Nutzer kann sich ohne zusätzliche Klicks und Ladezeiten durch die Seite navigieren.

section-7.jpgsection-7.jpg

Wireframeansicht

sip_sitemap.pngsip_sitemap.png

Sitemap

10 Kampagne

section-8.jpgsection-8.jpg

Die malerische Anmutung passt zum kulturellen Anspruch der Schifffahrt in Potsdam. Außerdem grenzt sich die Gestaltung so klar von der Konkurenz ab.

section-9.jpgsection-9.jpg

section-10.jpgsection-10.jpg

section-11.jpgsection-11.jpg

slides5.jpgslides5.jpg

Fazit

Der Kurs hat mich zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage nach der Aufgabe visueller Kommunikation geführt.

Was zu Beginn nach einer recht unspannenden Neugestaltung bestehender Kommunikationsmittel aussah, entwickelte sich zu einer allumfassenden konzeptionellen Frage: wie kann die große Menge an Informationen ansprechend und informativ aufbereitet werden aber Emotionalität bewahren?

Konsequenterweise bedeutet das im Rückblick, dass der größte Arbeitsanteil des Semesters konzeptioneller Natur war und intensives Planen und Strukturieren voraussetzte, vor allem für die Fahrpläne. Die Gestaltung als visuelles Ergebnis ist dementsprechend nur die Spitze des Eisberges, die ohne eine inhaltliche Auseinandersetzung zwar ästhetisch die bestehenden Medien bereits aufgewertet hätte, aber das eigentlich Ziel, nämlich die ideale Informationsquelle für unterschiedliche Zielgruppen zu bilden, nicht erreicht hätte.

Das hat mir vor allem noch einmal verdeutlicht, das gute Gestaltung sich immer an der Zielgruppe orientieren und der Nutzen im Vordergrund stehen sollte.

Ein Projekt von

Fachgruppe

Kommunikationsdesign

Art des Projekts

Studienarbeit im ersten Studienabschnitt

Zugehöriger Workspace

Flottmachen!

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2015 / 2016