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Republik Singapur - Der westliche Spiegel in Asien

Republik Singapur - Der westliche Spiegel in Asien

Im Rahmen des Seminars Konvergenz der Kulturen im Design (WS 2010/2011) habe ich die verschiedenen asiatischen Kulturen, die in Singapur idealer Weise aufeinander treffen, vor Ort qualitativ im Rahmen meiner Möglichkeiten auf ihre Konvergenz und Divergenz untersucht. Eine weitere Informationsquelle war meine in Singapur lebende Interviewpartnerin (mit philippinischem Hintergrund). Die Ergebnisse sind hier zum größten Teil verschriftlicht und in Bildform festgehalten.

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Singapur - Modern und Multikulturell

Singapur liegt im Südosten Asiens, unterhalb der malaiischen Halbinsel. Mit ungefähr 4,8 Millionen Einwohnern ist es eine Stadt von respektabler Größe, jedoch nur ein kleiner Staat, genauer gesagt der kleinste in ganz Südostasien. Heute gehört Singapur zu den reichsten und fortschrittlichsten Nationen der Welt. Das Wirtschaftssystem ist sehr liberal und dereguliert, weswegen sich internationale Unternehmen besonders gerne in dem Stadtstaat niederlassen. Singapur hat im wahrsten Sinne des Wortes sehr klein angefangen. Erst 1819 wurde der Stadtstaat von Sir Thomas Stamford Raffles gegründet und unterstand von da an der britischen Krone. Vorher gab es auf der Insel nur ein paar malaiische Fischerdörfer. Dass Singapur solch eine rasante Entwicklung in so kurzer Zeit möglich war, hat nicht zuletzt mit der Mentalität seiner Bürger zu tun. Fleiß wird in Singapur besonders groß geschrieben.

Flächenmäßig ist Singapur ein Zwergenstaat. Wirtschaftlich jedoch ein Riese, der eine bedeutende Rolle in der Weltwirtschaft spielt und auch sonst Einiges zu bieten hat.

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Englisch,Chinesisch,Malaiisch und Tamilisch sind allesamt Amtssprachen. Die internationale Ausrichtung, sowie die überwiegende Mehrheit chinesischer Bürger, machen Englisch und Chinesisch zu den wichtigsten Sprachen. Die vielen, unterschiedlich starken Kultureinflüsse denen man in der Stadt begegnet, spiegeln die große ethnische Vielfalt Singapurs wieder.

Quellen: [Wikipedia.org](http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur „Wikipedia“) [Wikitravel.org](http://wikitravel.org/de/Singapur „Wikitravel.org“) [suite101.de](http://www.suite101.de/content/singapur-modern-und-multikulturell-a55437 „suite101.de“)

Wo Sonne scheint gibt es auch Schattenseiten

Singapur zählt zwar mit zu den höchst entwickelten Metropolen in Asien, doch hat es auch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie die westliche Gesellschaft.

In Singapur kann man drei große Bevölkerungsschichten erkennen. Es gibt die klassische Highsociety; vornehm, förmlich und gut gekleidete (meist) Männer, die ihren Lamborghini, Porsche, Ferrari, 7erBMW in der Innenstadt (Orchard Road) spazieren fahren. Hier findet man Chinesen und vereinzelnd den ein oder anderen Ausländer.

Dann gibt es die breite Mittelschicht, die sich zum großen Teil ein Auto leisten könnte. Um ein Fahrzeug in Singapur zu besitzen muss man eine zusätzliche Lizenz beantragen, die mehrere hundert Sing-Dolla pro Jahr beträgt. Vorraussetzung ist außerdem ein Wohnsitz in Singapur und Aufenthalts+Arbeitsgenehmigung, wenn man nicht dort geboren ist. Hier sind alle Ethnien vertreten.

In den Randgebieten findet man die Arbeiterklasse. Diese Menschen sorgen dafür, dass Singapur von der Wurzel auf funktioniert; Also Waren verkauft, neue Wolkenkratzer aufgebaut, Grünflächen gepflegt werden. In dieser Klasse sind gehäuft die Inder, Indonesier und Malaien angesiedelt.

Recherche Ergebnisse:

Meine Eindrücke sind sehr vielfältig, deshalb habe ich mich entschieden 4 Teilbereiche etwas genauer zu betrachten und die nun herausgefundenen Unterschiede der Kulturen sowie im Design hier schriftlich zu präsentieren.

Mir ist bewusst, dass ich nur an der Oberfläche kratzen konnte und die Ergebnisse auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben können.

Folgende Themen habe ich angeschnitten:

  • Schriftgestaltung
  • Beauty
  • Verhaltensweisen
  • Sicherheit

bilinguale Schriftgestaltung

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Anordnungsbeziehungen:

Es macht den Eindruck, als sollten die lateinischen und chinesische Schriftzeichen auf gleicher Stufe stehen, deshalb werden sie meist auf einer Horizontalen angeordnet. Sofern eine horizontale Anordnung wegen Platzgründen nicht möglich ist, wird die chinesische Schrift in gleichwertiger Größe unter der englischen angeordnet.

Kontraste:

Auch wenn die Schriftgröße mal gleich ist, sind die Strichstärken der beiden Schriftfamilien sehr oft unterschiedlich. Etwas öfter ist die lateinische Schrift etwas dicker und größer als die chinesischen Schriftzeichen. Bei einer direkten Kombination beider Zeichenarten (z.B. bei abwechselnden Zeilen) wirkt das Schriftbild sehr unruhig aufgrund der stark differierenden Strichstärken und dem dadurch erzeugten hohen Kontrast.

Schriftart:

Oft werden geschwungene chinesische Schriftzeichen mit Serifen oder Serifenlosen Fonts in Bold, Light oder Italic wahrlos kombiniert. Es gibt aber auch einige Beispiele, z.B. Nobel-Restaurants oder gut gestaltete Plakate in den MRT Stationen (U-Bahn), auf denen versucht wird sich ähnelnde Fonts zu verwenden. Beispielsweise wird bei einer sehr geschwungenen chinesischen Typo eine ähnliche lateinische Kalligrafie-Schreib-Schrift benutzt. Auch Strichstärken werden schon mal angepasst. Mit einer Serifenlosen Schrift wird auch manchmal ein möglichst vereinfachter chinesischer Font ohne Schnörkel kombiniert.

Mein FAZIT:

In der Tat kann ein europäisches Auge eine gewisse Harmonie in einigen, ich bezeichne sie als „gute“, Plakate erkennen.

Allgemein kann man sagen, dass die Lateinische Schrift gegenüber der chinesischen auf Plakaten und Schildern dominiert. Eine Ausnahme ist Chinatown, dort spielt die chinesische Schrift keine untergeordnete Rolle, ganz im Gegenteil; sie ist oft dicker und steht entweder allein oder nur mit lateinischer Untertitlung.

Beauty

Wie sehen in Singapur schöne Menschen aus?

Die Frage habe ich meiner Probandin unter anderem auch gestellt. Eine wirklich aussagekräftige Antwort gab es nicht. Glatte Haut sei wichtig.

Aber wenn man genau hinschaut, dann sieht man schnell, dass es weit aus mehr Kriterien gibt. Besonders deutlich wird es, wenn man die Models auf den Werbeplakaten und Beauty-Produkte betrachtet.

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In Singapur sieht man auf den Werbeplakaten nur sehr selten asiatische Models. Wenn dies aber mal der Fall ist, dann sind diese nicht sehr typisch asiatisch, sondern haben westliche Merkmale wie auf nachfolgendem Bild zu erkennen.

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  • große helle Augen (farbige Kontaktlinsen)
  • pralle Lippen
  • erkennbare Wangenknochen
  • gut ausgeprägtes Kinn
  • helles Haar (am besten blond)
  • große und schlanke Figur
  • helle Haut

Dies scheint das Schönheitsideal vieler asiatischen Frauen zu sein.

Für Männer gilt Ähnliches. Männliche TV-Serienstars habe ich in den Soap-Operas fast ausschließlich oberkörperfrei gesehen. Besonders wichtig für Männer:

  • Körpergröße
  • Muskeln
  • breites Kreuz
  • markantes Kinn
  • helle Haut

Um dem Schönheitsideal nahe zu kommen gibt es eine Vielzahl von Produkten und Möglichkeiten. Beispielsweise geht man nicht mit kurzen Sachen vor die Tür, obwohl tagsüber feuchtwarme 40 Grad herrschen. Sonnenschirme, langärmlige Oberteile und lange Hosen scheinen besonders bei den Chinesinnen beliebt zu sein. Inder, Malaien, usw. sind oft vom Hauttyp schon viel zu dunkel, dass diese Art von Sonnenschutz keine wirkliche Alternative ist.

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Bodylotion mit Haut-Aufheller, Pealing-Creme „White enough“, Hair Bleaching, Zahnpasta oder Peeling für noch weißere Zähne sind nur einige wenige Produkte, die eine Verschönerung versprechen.

Ein sehr Konservative Ansicht

Weiß sein heißt reich & schön sein. Dunkelhäutig ist die Arbeiterklasse, arme Menschen, die auf dem Bau der Sonne ausgesetzt sind.

Schon von Weitem wird unser Eins auf der Straße in Singapur aufgrund der hellen Hautfarbe als Ausländer erkannt. Man wird als Expat bezeichnet. Manchmal kann man ein stöhnendes Among aus chinesischen Mündern vernehmen, wenn man z.B. beim Betreten eines Ladens bemerkt wird. Die genaue Bedeutung habe ich nicht herausfinden können, auf direkter Nachfrage wurde mir oft mit einem verschämten Lachen weiß gemacht, dass es angeblich nichts weiter als Ausländer, Weißer, Reicher heißen soll. Von meiner Interview-Partnerin, die leider auch keine Chinesin war, habe ich erfahren, dass es aber ehr abwertend benutzt wird.

Es macht den Eindruck als möge man nicht unbedingt Ausländer, die hell sind und aber genau die Schönheitsmerkmale aufweisen, denen nachgeeifert wird.

Eine Form von Neid sein?

Verhaltensweisen

Auffallend ist, dass Chinesen (welche die Mehrheit der Bevölkerung in Singapur darstellen) sich deutlich anders verhalten als Inder, Indonesier, Malaien,... Chinesen sind in ihrer Lebensweise und in ihrer Verhaltensweise tradierter als die anderen Ethnien. Besonders chinesische Frauen beugen sich der konservativen Norm-&Werte-Vorstellungen. Nach dem klassischen Bild des chinesischen Mannes ist ihm sowieso mehr erlaubt als der Frau, allerdings hat er diese auch zu führen und die Familie zu ernähren. Er hat eben die Hosen an!

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  • Besonders für Chinesinnen gilt; niemals lauter reden als ein Mann. Gegenreden oder Streitgespräche habe ich in den zwei Wochen Singapur nicht erlebt. Chinesische Frauen haben nie das letzte Wort sie bestätigen oft mit nickender Geste anstatt unnötig Worte zu verschwenden.

  • Im Öffentlichen Raum wird nicht laut gesprochen. Es gibt noch nicht mal schreiende Kinder. Frauen mit Kinderwagen oder Babies bleiben der Öffentlichkeit fern.

  • Telefonieren ist eine private Angelegenheit, bei der keinesfalls der Sitznachbar belästigt werden soll. Das sieht folgendermaßen aus; oft werden Kopfhörer oder Headsets benutzt und z.B. das iPhone ganz nah an den Mund gehalten, um in das Mikrofon zu flüstern. Manchmal wird die andere Hand als Schallschutz leicht verkrümmt vor den Mund gehalten.

  • Selten bis gar nicht habe ich jemanden in der Öffentlichkeit lachen gesehen. Wenn so eine Gesichtsentgleisung passiert, wird zumindest eine Hand vor den Mund gehalten und das Lachen möglichst schnell verschluckt.

  • Es zählt als eine Unhöflichkeit einem männlichen Weißen ins Gesicht zu schauen. Auch wenn dieser Exot total interessant auf diese Menschen wirkt, so darf er nicht angeschaut werden. Das scheint für alle dort lebende Ethnien zu gelten. Nur die Inder und Indonesier (meist die Arbeiter) machen zum Teil eine Ausnahme, die wirklich penetrant starren können.

Auf dem dritten Bild ist eine Besonderheit zu sehen. Es zeigt 3 westlich-orientierte Chinesinnen, die zur minderheitlichen aufgeschlossenen Generation zu zählen sind. Speziell die Dame in der Mitte ist besonders provokant. Sie zeigt offen Emotionen und trägt ein ärmelloses Top, eine Jeanshose und hat gefärbte Haare. Aus traditioneller Sicht gilt sie schon als unsittlich und schlampig. Aber vielleicht gerade weil sie es sich traut, ist sie bei ihren Freundinnen so angesehen.

Sicherheit

Wenn man über Singapur spricht, muss man dieses Thema anschneiden.

„Singapore is a fine city“ - Dieses bekannte Zitat beschreibt die beeindruckende Stadt mit ihren zwei Gesichtern in nur einem Satz. „Fine“ steht im Englischen sowohl für „schön“ als auch für „Strafe“.

Was wir erst zu Zeiten der aktiven Terrorbekämpfung kapieren ist in Singapur schon seit einiger Zeit sonnenklar. Sicherheit ist ein wichtiges Gut! Und um diesen Schutz auch zu gewährleisten kann man nicht immer auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht nehmen, Freiheiten dürfen und müssen zum Wohle der Allgemeinheit eingeschränkt werden. Die Meinungsfreiheit wird im Rahmen der staatlichen Kontrolle und Zensur natürlich nicht eingeschränkt.

Ein Beispiel: Wenn mehr als drei Menschen öffentlich über Politik und Staat reden wollen, dann muss eine Lizenz beantragt werden.

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Be careful - every movement is being recorded and will penalized!

Der Grund dafür, dass Singapur so eine saubere und ordentliche Stadt ist liegt nicht zuletzt an der Einstellung der Bewohner, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit an den hohen Strafen, die auch Ausländern blüht.

Die viele Security, Verbotsschilder, Kameras und Überwachungsmonitore geben Anlass für das Gefühl permanent beobachtet und überwacht zu werden. Andererseits fühlt man sich auch sehr sicher.

Harte Strafen in Deutschland sind nicht mit denen in Singapur zu vergleichen. Gefängnisstrafen in Kombination mit Rohrstock-Schläge sind nichts Außergewöhnliches. Für größere Vergehen droht auch schon mal die Todesstrafe.

Ein schweizer Grafitty-Sprayer hat für sein [Kunstwerk](http://www.youtube.com/watch?v=1CV4JYKBEQo „Kunstwerk“) mithilfe der deutschen Botschaft eine verhältnismäßig geringe Strafe von nur drei Stockschlägen, einer Geldstrafe und einer Haft von nur 6 Monaten bekommen.

FAZIT:

Die kulturellen Unterschiede zwischen Singapur und Deutschland waren dann vor Ort doch nicht so signifikant wie einst angenommen.

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Die in Singapur angesiedelten Menschen haben eine ähnliche Shopping-Kultur wie wir. Auf kleinstem Raum gibt es massig Kaufhäuser und Produkte, die denen, aus unseren Breitengraden bekannten, ähnlich sind. Vielleicht von allem noch ein wenig mehr und größer. Das Angebot an Artikeln und Marken gleicht der Artenvielfalt im anliegendem Regenwald. Coca Cola, BMW, Chanel, Nike, Prada, Apple und noch viele andere westliche Marken dominieren in der Angebotsvielfalt. Die den Produkten zugehörigen Werbeplakate werden anders als im restlichen Asien nicht übersetzt und könnten so auch in Britannien zu finden sein. Bilinguale Plakate haben durch die chinesischen Schriftzeichen freilich eine spezielle Note, aber richten sich meist nach dem Design großer internationaler Markenriesen. Die Leserichtung ist von oben links im horizontalen Zeilenraster nach unten rechts und nicht wie ursprünglich kulturbedingt vertikal oder von rechts nach links.

Singapur wirkt stark westlich geprägt und das nicht nur weil es einst eine ehemalig britische Kolonie war. Viele Singapurer orientieren sich sogar sehr bewusst an der westlichen Kultur.

Dies lässt sich zum Einen am Markenkonsum von westlichen Gütern erkennen. Beispiele gibt es Unzählige; iPhone, Coca Cola, westliche Autos, Starbucks, McDonalds usw. Die Essenkultur erlebt auch einen Wandel; Messer & Gabel wollen die chinesischen Chopsticks ersetzen. Gegessen wird auf einem Stuhl an einem Tisch und nicht mehr mit Fingern auf dem Fußboden, wie es bei den Indonesiern und Indern traditionell ist.

Die sich anpassenden Lebensweisen lassen sich außerdem an den Traditionen nachweisen. Kulturelle Ereignisse und Bräuche werden durch westliche Feste wie Helloween, Silvester, Weihnachten..., die aber zum größten Teil nur aus dem TV bekannt sind, ergänzt und sogar ersetzt. Die Musikcharts ähneln unseren, nur mit der ein oder anderen asiatischen Pop-Gruppe und dafür gibt es kein HipHop. Zu amerikanischen TV Serien wie „How I met your Mother“, „Two and a half Men“, „The Mentalist“ usw. wird eingeschaltet. Neben diesen Soap Operas und Serien erleben Game-Shows, Reality-Shows und Spenden-Shows einen riesigen Hype, ähnlich wie in den Staaten.

Wären die Singapurer ein wenig größer gewachsen, könnte man sich fast vorstellen in einer amerikanischen Großstadt zu sein. Dass es in Singapur ein Chinatown gibt, sagt eigentlich schon so vieles. Es ist der letzte Ort an dem noch Traditionen gelebt und alte Bräuche gefeiert werden. Gegenüber steht dem ein Überangebot von Möglichkeiten um möglichst westlich zu leben.

Denn westlich zu sein heißt auch entwickelt zu sein. Es heißt frei zu sein, individuell zu sein. Sich westlichen Lebensstil leisten zu können ist außerdem auch ein Zeichen von Reichtum und Stärke.

Meine Meinung Singapur führt uns vor Augen wie und wo wir leben - in einer Spaß-/Unterhaltungs-Gesellschaft mit einem Überangebot an Waren, die über unsere Grundbedürfnisse hinaus unsere Lust nach Vergnügen und Genuss befriedigen will.

Aus persönlichem Antrieb noch folgender Anhang

Zu Weihnachten also am 24.12.2010 habe ich eine soziale Einrichtung für Kinder aus sozialschwachen Schichten besucht.

„Beyond Social Services“ hieß die Einrichtung in Singapur, die täglich für „Problem-Kinder“ da ist und mit kompetenten Personal spannende Programme durchführt, um die Kinder von der Straße zu holen.

Zu Weihnachten gab es, wie jeden Tag, ein warmes Essen, welches ausschließlich aus Spenden finanziert wird. Außerdem gab es Geschenke - was für die meisten Kinder keine Selbstverständlichkeit (und das zu Weihnachten!) darstellt. Die Schulanfänger haben einen Schul-Rucksack, Schreibsachen und einen kleinen Gutschein für Schulmaterial bekommen. Die größeren Kinder haben u.a. ein Fotoplakat mit Bildern (von sich), Zitaten, Glückwünschen zum bestandenen 6.Klasse-Abschluss oder ein „You will match it next time!“ bekommen.

Anhand der euphorischen Reaktionen der Kids, konnte man klar ablesen, dass sie noch nie zuvor solch ein persönliches Geschenk bekommen hatten.

Diese losgelöste, ungehemmte, aufrechte Freude in den Augen der Kinder zu sehen hat mich zum nachdenken bewegt und auch emotional berührt.

Es ist den Sozialarbeitern auf der ganzen Welt zu danken, die zu meist unterbezahlt werden, dass sie zu jeder Zeit, sogar zu Weihnachten, versuchen die Welt für Kinder ein Stückchen besser zu machen, als sie für viele solcher Kinder ist, die in keinen geordneten Familienverhältnissen aufwachsen, respektlos oder sogar misshandelt werden oder gar keine Familie haben.

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Fachgruppe

Theorie

Art des Projekts

Studienarbeit im zweiten Studienabschnitt

Betreuung

foto: Prof. Dr. phil. Rainer Funke

Entstehungszeitraum

Wintersemester 2010 / 2011